Berg rauf, Land unter: Szenen vom Stimmenfang der Parteien von St. Johann bis Wien
Die Schlussphase eines Wahlkampfs ist heikel. Diesmal gilt das ganz besonders. Die Überflutungen in weiten Teilen des Landes haben das Drehbuch der Parteien bis zum 29. September kräftig durcheinandergewirbelt. Und im Schlamm kann man ziemlich leicht ausrutschen, das ist allen Lagern klar.
Wie haben Karl Nehammer, Werner Kogler, Andreas Babler und Beate Meinl-Resinger darauf reagiert? Und welche denkwürdigen Auftritte hatten sie zuvor auf der Alm, dem Basketballplatz oder dem Fußballfeld hingelegt, um potenzielle Wählerinnen und Wähler zu überzeugen? DER STANDARD hat Blitzlichter des finalen Werbens eingefangen.
23. 8., St. Johann im Pongau Karl Nehammer
Die halbe Strecke hat der Kanzler hinter sich, es geht bergauf, aber plötzlich nicht mehr weiter. Karl Nehammer, der den Wandertrupp anführt, bleibt stehen. Ein großer Baum liegt quer über dem Weg – kein Durchkommen.
Heute brennt die Sonne vom Himmel, doch die Nacht war stürmisch im Salzburger Pongau. Nehammer tourt gerade durch Österreich. Für seinen Stopp in St. Johann wurde eine Wanderung mit örtlichen Bürgermeistern und Funktionärinnen organisiert. Jetzt lautet das Kommando: zurück. “Wir sind doch eine Regierungspartei, da dreht man nicht gleich um beim ersten Hindernis”, witzelt ein junger Mann, der offenbar lieber über die Äste geklettert wäre.
Ein anderer kennt einen zweiten Weg zur Sternalm, dem Ziel. Dort wird Nehammer eine Rede halten: “Es heißt jetzt Vollgas, rennen, rennen, rennen”, versucht er, die Leute zu motivieren. Seit der EU-Wahl, die für die ÖVP besser ausfiel als erwartet, lebt in der Partei die Hoffnung. In den Umfragen geht es für Nehammer leicht bergauf – mehr aber auch nicht. In den Erhebungen wird die Volkspartei die Freiheitlichen bis zum Wahlsonntag nicht mehr überholen.
27. 8., Klagenfurt Werner Kogler
Es ist nicht der erste Auftritt an diesem Tag, wohl aber der mit den höchsten Erwartungen. “Sie sind ja der oberste Sportler des Landes”, sagt einer der Gastgeber, die Werner Kogler in der Nachmittagshitze vor einem Zweckbau in der Klagenfurter Mikschallee erwarten. “Na ja”, erwidert der Vizekanzler und greift sich demonstrativ an den Bauch, wo das über die Jeans hängende Hemd etwas spannt: “Manche glauben sogar, ich hätte das meiste Geld zu verteilen.”
Die Vorahnung, die da mitschwingt, soll sich in der folgenden Stunde bewahrheiten. Die Betreiber des Mladinski Dom, eines Schüler- und Studentenheims unter Führung des slowenischen Schulvereins, haben den Grünen-Chef und Sportminister nicht bloß eingeladen, um sich die Wertschätzung für ihre Bildungsarbeit zum Erhalt der zweiten Kärntner Landessprache versichern zu lassen. Auf der Wunschliste steht eine neue Sporthalle, die den eigenen, mit Bundesliga-Ambitionen ausgestatteten Basketballteams eine voll verfügbare Heimstätte bietet.
Kogler hat schon viel hinter sich: Er stand bei Radio Kärnten Rede und Antwort, verteilte Sonnenblumen in der Innenstadt, wetterte vor einem Maisacker gegen eine geplante Umfahrungsstraße. Doch die Ausdauer reicht, um eine Einführung in den heimischen Förder- und Kompetenz-Dschungel bieten zu können – und für ein Versprechen: Liege rechtzeitig ein taugliches Konzept vor, “kann ich antauchen”.
Beim Selbstversuch mit dem vor Ort bereitliegenden Sportgerät fällt der Nachdruck allerdings zu schwach aus. Zweimal wirft Kogler den Basketball, zweimal verfehlt er – nicht nur den Korb, sondern das ganze Brett.
29. 8., Linz Andreas Babler
Die SPÖ hat ihren Wahlkampfauftakt exakt einen Monat vor der Wahl in Linz angesetzt. Andreas Babler kämpft sich durch die Menschenmasse über die Stufen der Tribüne des Linzer Ars Electronica Centers hinunter über den Vorplatz zur Bühne. Das dauert. “Andi, komm her! Ich bin nur wegen dir da”, ruft eine Frau in weißer Bluse. Hunderte sind gekommen, um Bablers Rede zu hören, um ein Foto mit dem SPÖ-Spitzenkandidaten zu ergattern oder einen Handschlag, eine Umarmung. Babler wird gefeiert wie ein Popstar. Die Reihen sind gefüllt, auch außerhalb der Absperrung stehen Zaungäste.
Ganz vorne sitzt Doris Bures, Zweite Nationalratspräsidentin und Spitzenkandidatin auf der Wiener Landesliste, mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig an einem Biertisch und applaudiert. Wenige Tage zuvor war ein Brief von ihr publik geworden, in dem sie Bablers Programm zerpflückt. Von bösem Blut ist an diesem Nachmittag nichts zu spüren. Auf der Bühne angekommen, hält Babler seine 60-minütige Rede, fordert: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Maßnahmen gegen den Kassenärztemangel, eine Schule ohne Druck, sichere Pensionen. Das kommt gut an. Die Coverband spielt für Babler Tina Turners Simply the Best.
31. 8., Deutsch Tschantschendorf Karl Nehammer
Die Pensionistin wachelt sich mit einem Fächer Luft ins Gesicht. Es hat deutlich über 30 Grad. “So ein schöner Mann, ein fescher”, säuselt sie in Richtung ihrer Freundin, die sich noch schnell mit einem großen Schluck Spritzer den Mund spült. Nehammer betritt gerade das Festzelt: hellblau-weiß-kariertes Hemd, sommerlich gebräunt. Beim Mittagessen nach dem Landeswandertag des Seniorenbunds in Deutsch Tschantschendorf, einem 499-Einwohner-Ort im südburgenländischen Hinterland, ist der Besuch des Kanzlers ein wahres Jahrhundert-Highlight.
Auf der Bühne begrüßt der Bürgermeister der Gemeinde Nehammer mit den Worten: “Es ist uns eine große Ehre! Zum ersten Mal hat diesen Boden ein Bundeskanzler betreten. Es ist ein großer Tag für uns, ein großer Tag für das Burgenland.” Die Seniorinnen und Senioren lassen die Gabeln fallen und klatschen.
Ein Schnitzerl mit Pommes kostet im Festzelt 13 Euro, das Kotelettsemmerl 5,50 Euro, den meisten schmeckt’s. “Mir gefällt er”, sagt auch ein männlicher Pensionist. Er meint Nehammer. Der weiß genau, was er hier zu sagen hat: “Der fitteste Bund ist der Seniorenbund”, lässt er von der Bühne herab wissen. Und: “Allen Omas und Opas hier im Zelt ein großes Danke!” Er habe selbst erlebt, wie wichtig Großeltern seien.
Nehammer benötigt weder Vorbereitung noch Spickzettel, wenn er vor ihm Wohlgesinnten eine Ansprache halten soll. Kleine Vorträge im Festzelt liegen dem Kanzler auch mehr als große, geplante Reden an die Nation.
7. 9., Wien-Meidling Andreas Babler
“Bitte mach alles, damit rechtes Gedankengut keinen Platz in unserer Gesellschaft hat”, wird Babler am Fußballplatz des SC Wiener Viktoria verabschiedet. Babler ist bei einem Turnier unter dem Titel “Kicken gegen rechts” und verteilt dort Pokale – an alle.
Hier in Wien-Meidling ist man zuversichtlich. Die Stimmung im Bezirk sei super, das merke man besonders bei den vielen Hausbesuchen, die die lokale SPÖ mache, erzählt eine Funktionärin. Auch am Platz ist die Stimmung gut, fast familiär. Sein dunkelblaues Hemd hat Babler gegen ein braunes Fußballtrikot des Hamburger Vereins FC St. Pauli getauscht. “Kein Platz für Rassismus”, steht auf seiner Brust. Am Feld kickt Babler den Ball mit ein paar Spielerinnen und Spielern hin und her. Der SPÖ-Chef wirkt gelassen – so sehr das kurz vor der Wahl möglich ist.
Für Babler ist es nicht der erste, auch nicht der letzte Termin an diesem Tag in Wien. Der Kalender ist voll. Am Vormittag hat er sich mit dem Kinderexpertenrat in der Kreiskyvilla abgestimmt. 17 Kinder haben dort ihre Wünsche für Österreich präsentiert. Vom Fußballplatz wechselt er zur Gewerkschaft, wo er mit Mitgliedern migrantischer Communitys diskutiert. Am Abend will er noch ein Straßenfest besuchen, um dort mit Gewerbetreibenden zu sprechen.
10. 9., Wien-Hietzing Werner Kogler
Kogler hat ein Foto für ihn, Herbert Kickl, sein heutiges Gegenüber im Studio. “K und K”, das sei Brutalität, hieß es im Einspieler zur ORF-Wahlkonfrontation. Dieser Ruf wird das Duell zum meistgesehenen vor dem großen Hochwasser machen, 840.000 Menschen schauen zu. Die Kamera zoomt auf das Foto in Koglers Händen: Ein Meer aus Plakaten, es ist eine Demo gegen die Corona-Maßnahmen. Kickl habe auf einer Bühne daneben gesprochen, schimpft der Grünen-Chef: “Da ist der Adolf Hitler. Und drüber steht: Arbeit macht frei.” Dass eigentlich “Impfung macht frei” zu lesen ist, ist in dem Moment nicht so wichtig. Kogler, diesmal im makellos glatten, hellblauen Anzug, kann einen Punkt in seinem Script abhaken. Vor Rechtsextremen und “neonazistischen Umtrieben” zu warnen ist zusätzlich zum Klimaschutz grüner Markenkern und zentrale Botschaft der Kampagne. Das Foto legt Kogler zurück in die Mappe auf seinem Stehpult. Vorerst.
Als Kickl kontert, fixiert ihn Kogler mit ausdruckslosem Blick. Einmal zieht er die Augenbrauen hoch, greift sich seinen grünen Kuli und macht sich eine Notiz. Ein Ventil? Die Moderatorin will schon lange zum ersten Sachthema – es ist Sicherheit –, der Vizekanzler weiter das Foto in die Kamera halten. “Sie können no dreimal den Schädel beideln, es wird ned besser”, giftet Kogler in Richtung Kickl. Für den TV-Abend trifft das brutal zu.
12. 9., Wien-Hietzing Beate Meinl-Reisinger
Beate Meinl-Reisinger steht ihrem vielleicht größten Konkurrenten gegenüber. Mit Grünen-Chef Werner Kogler buhlt die Neos-Chefin um eine wohlhabende, urbane Zielgruppe – und möglicherweise nach der Wahl um die Rolle des dritten Koalitionspartners. Und doch befetzen sich die beiden im ORF-Wahlkampfduell nicht.
“Ich schätze den Herrn Kogler”, leitet Meinl-Reisinger ihre Kritik an der türkis-grünen Postenpolitik ein. “Ich glaube, es war Ihre grüne Abgeordnete Eva Blimlinger, die ich an sich auch schätze, aber die hat gesagt: ‚Man hat halt die Wahl zwischen einem korrupten Idioten und einem naiven Idioten.‘” Kogler widerspricht nach einer kurzen Nachdenkpause: “Da hat sie aber gesagt, dass das ein falsches Zitat sei!” Naiv, korrupt, idiotisch, falsch zitiert? Da wären andere Politikerinnen-Duos schon in die Luft gegangen. Aber Meinl-Reisinger lacht den Streit weg: “Ich glaube, sie hat das letzte Mal gesagt, dass ich’s falsch wiedergegeben hätte. Jetzt hab ich extra vor der Sendung nachgeschaut”, sagt sie, spielerisch mit dem Zeigefinger wedelnd.
“Wir haben alle ein Thema”, lenkt Meinl-Reisinger danach auf das Misstrauen in die Politik. Es müsse sich der politische Stil ändern, bei allen. Vielleicht gibt sie sich deshalb so kollegial mit Kogler. Möglicherweise fällt es ihr beim Grünen-Chef auch besonders leicht.
14. 9., Traiskirchen Andreas Babler
Der Wind wirbelt Babler durch die Haare, Regen rieselt auf die Feuerwehrjacke, die er übergeworfen hat. “Wir sind gerade dabei, den mobilen Hochwasserschutz für Hartfeldau-Siedlung zu machen”, sagt Babler in die Kamera. Hinter ihm biegen sich die Äste der Bäume im Sturm, Blaulicht blinkt in die Nacht. Die Unwetter, die seit Tagen prognostiziert wurden, sind in Österreich angekommen. Die Parteien haben ihre Wahlkampftermine abgesagt. Statt auf der Bühne steht Babler als Bürgermeister in Traiskirchen und informiert über die aktuelle Lage. Niederösterreich ist besonders betroffen. “Es gibt jetzt eine komplette Hochwasserwarnung”, sagt Babler.
In der Früh meldet er sich erneut. Selbes Setting. Er gibt ein Update zur Lage in seiner Stadt: “Wir sind gerade mit all unseren Einsatzkräften auf vielen Ebenen gefordert”, lässt er wissen: “Schauts, dass ihr sicher bleibts.”
Für Politikerinnen und Politiker sind Auftritte in Katastrophengebieten eine Gratwanderung. Wirken sie unauthentisch, kann das nach hinten losgehen. Babler hat einen Vorteil: Als Bürgermeister leitet er die Einsätze der Blaulichtorganisationen im Ort, die Feuerwehrkluft braucht er sich nicht ausborgen – er ist selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr.
15. 9., Wien-Innere Stadt Karl Nehammer
Nehammer schaut ernst in die Kamera. Er trägt einen dunkelblauen Anzug, am Kragen einen rot-weiß-roten Anstecker. Er weiß, dass die Katastrophe für ihn politisch Chance und Gefahr bedeutet: Wenn sich ein Kanzler in der Krise inszenieren will, könnte das von Wählerinnen und Wählern bestraft werden – zu wenig Ambition aber auch. “Derzeit laufen Stabilisierungsmaßnahmen”, sagt er monoton und ruhig in das Mikrofon vor ihm. “Dämme sind aufgeweicht, Dämme sind gebrochen.”
Inzwischen ist der Kanzler wieder im Innenministerium angekommen, nachdem er schon an einer Lagebesprechung in Niederösterreich teilgenommen hatte. “Ich habe als Bundeskanzler zugesagt, dass wir alles tun werden, dass die Bundesländer auch die Chance haben, die Folgen dieser Katastrophe abzumildern”, sagt er.
Politische Beobachter gehen davon aus, dass der Starkregen und die davon verursachten Überflutungen in Österreich der ÖVP Stimmen bringen könnten. Im Krisenfall ist ein Kanzler – politstrategisch betrachtet – im Vorteil. Politikwissenschafter nennen das Phänomen “Rally ’round the flag”-Effekt, wenn ein Regierungschef in schwierigen Zeiten kurzfristig größere Unterstützung durch die Bevölkerung erfährt als davor. Mit großen Verschiebungen am “Wählermarkt” rechnet jedoch kaum jemand.
17. 9., St. Andrä-Wördern Werner Kogler
Der Brand ist gelöscht, der Durst auch gleich. Ein Feuerwehrmann nach dem anderen greift sich in der Garage eine Flasche Bier. Ein rot lackierter Einsatzwagen parkt dort, daneben: Bierbänke, ausrangierte Bürosessel – und der Vizekanzler. Der hält sich beim Trinken zurück. Für beide Seiten ist es ein heikler Termin. Kogler will hier, mitten im Donau-Hochwassergebiet von St. Andrä-Wördern, keinesfalls in den Geruch von Wahlkampf kommen. Und die Freiwillige Feuerwehr der niederösterreichischen Marktgemeinde nicht in jenen der Parteipolitik. Doch irgendwie landen die Männer dann bei beidem. “Es ist nicht so schwer zu erraten, wie es laufen wird”, klagt einer der Uniformierten über die Wahlduelle im Fernsehen. “Egal, was gefragt wird, die antworten eh ned.” Kogler hält kurz inne, dann nickt er: “Da is vü dran.”
Eigentlich sollte er die Grünen gerade bei einer Straßenaktion bewerben, die wurde aber abgesagt. Stattdessen liefert Kogler nun Platten mit Wurst- und Käseaufschnitt und mehrere Laibe Brot zur Feuerwehr – als Danke. Begleitung durch die Presse war dabei eigentlich nicht geplant. Die Feuerwehrmannschaft war in den vergangenen Tagen nonstop im Hochwassereinsatz, der Brand gerade eben war eine Ausnahme. Kogler lobt ihre Arbeit, stellt Erleichterungen in Aussicht. Dienstgeber von “Feuerwerkern”, verspricht der Vizekanzler ganz im Jargon der Garage, sollen finanziell besser unterstützt werden. Er lobt die “gute Organisation” der Einsatzkräfte in den überfluteten Landstrichen, erzählt von seiner Zeit als Zivildiener beim Roten Kreuz.
Was er von seinem Besuch hier in St. Andrä-Wördern lernen, mitnehmen könne? Für einen Feuerwehrmann mit Brille und schütterem Haar ist das ganz klar: “An E-Mobilität in der Feuerwehr”, sagt er bestimmt, “ist bitte nicht zu denken.”
18. 9., Wien-Innere Stadt Beate Meinl-Reisinger
Meinl-Reisinger markiert und kaut. Wenige Minuten vor Beginn der letzten regulären Nationalratssitzung vor der Wahl ist die Neos-Chefin hochkonzentriert, mitten im Plenum, einen Kaugummi im Mund und einen pinken Textmarker in der Hand. Während die Chefs der anderen Parteien im Hochwassergebiet Aktivität zeigen, bleibt Meinl-Reisinger in ihrem Zuhause, der Legislative. Um sie herum trotten Abgeordnete durch den Saal, lachen und plaudern, die grüne Klubobfrau Sigi Maurer justiert Mikrofone in der ersten Reihe, der scheidende Neos-Mandatar Gerald Loacker verteilt Dankeskarten zum Abschied.
Meinl-Reisinger bekommt davon nichts mit, sie markiert Passagen in ihrer Rede, mit der sie die aktuelle Stunde der Neos eröffnet. Sie wird dem Finanzminister sagen, wie schlecht die türkis-grüne Wirtschaftspolitik war, wie unglaubwürdig die Sparversprechen der ÖVP und wie unseriös die Ideen der SPÖ seien. Zuerst muss sie aber letzte Änderungen vornehmen. Sie ergänzt Wörter und streicht ganze Passagen kopfschüttelnd durch. Kommt jemand zu ihrem Platz in der ersten Reihe, um sie zu begrüßen, schaut sie nur kurz zum Händeschütteln auf. Als Herbert Kickl neben ihr Platz nimmt, nicht einmal das. Der Beginn der Sitzung verzögert sich etwas. Meinl-Reisinger arbeitet weiter an ihrem Manuskript. Dann spuckt sie den Kaugummi in ein Taschentuch. Die Rede ist fertig. (Sebastian Fellner, Gerald John, Oona Kroisleitner, Katharina Mittelstaedt, Stefanie Rachbauer, 22.9.2024)
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