Palästinenser: Dutzende Tote bei Angriffen in Nordgaza

Bei israelischen Angriffen auf die Ortschaft Beit Lahija im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas gestern mindestens 73 Palästinenser getötet worden, darunter viele Frauen und Kinder.

Zudem habe es Dutzende Verwundete gegeben, teilte das von der radikalen Palästinenser-Organisation geführte Medienbüro der Gaza-Regierung mit. Zahlreiche Menschen würden noch vermisst. Laut Medizinern wurden ein mehrstöckiges Gebäude angegriffen und mehrere Häuser in der Nähe beschädigt. Die Angaben der Hamas können von unabhängiger Seite nicht bestätigt werden, sie gelten aber als plausibel.

Israel: Angaben „übertrieben“

Man prüfe Berichte über Opfer durch einen Schlag im nördlichen Gazastreifen, teilte die israelische Armee am späten Samstagabend mit. Nach ersten Überprüfungen habe es aber den Anschein, als wären die von der Hamas veröffentlichten Zahlen „übertrieben“ und würden nicht dem Informationsstand des israelischen Militärs entsprechen.

„Dies ist ein Krieg des Völkermords und der ethnischen Säuberung. Die Besatzung hat in Beit Lahija ein entsetzliches Massaker angerichtet“, so das Medienbüro der Hamas. Zunächst war von mindestens zehn, später von mindestens 20 und kurz darauf von mindestens 60 Getöteten die Rede gewesen.

Anrainerinnen und Anrainer sowie Ärzte hatten berichtet, die israelischen Streitkräfte hätten die Belagerung des Lagers Dschabalia verschärft. Sie hätten Panzer in die nahe gelegenen Orte Beit Hanun und Beit Lahija geschockt und Evakuierungsbefehle an die Bewohnerinnen und Bewohner erteilt. Israelische Beamte sagten, diese zielten darauf ab, Hamas-Kämpfer von der Zivilbevölkerung zu trennen.

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