Moskau: Gesetz gegen Werbung für freiwillige Kinderlosigkeit
Das russische Parlament hat heute ein Gesetz gegen die „Propaganda“ für freiwillige Kinderlosigkeit verabschiedet. Die Abgeordneten der Duma votierten in der abschließenden Lesung einstimmig für die Vorlage. Das Gesetz soll für Beiträge im Internet, in traditionellen Medien sowie für Werbung und Filme gelten, in denen eine „Ablehnung des Kinderkriegens“ befürwortet werde.
Verstöße sollen mit Geldstrafen zwischen 400.000 Rubel (gut 3.800 Euro) für Einzelpersonen und fünf Millionen Rubel (rund 48.000 Euro) für Unternehmen geahndet werden. Das Gesetz muss noch von Präsident Wladimir Putin in Kraft gesetzt werden.
Es handle sich um ein „schicksalhaftes Gesetz“ für Russland, sagte der Duma-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin. „Ohne Kinder wird es kein Land geben.“
Russland sieht sich mit den Herausforderungen einer alternden Bevölkerung und niedriger Geburtenraten konfrontiert. Der Kreml, die mächtige russisch-orthodoxe Kirche und prominente konservative Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens propagieren immer wieder „traditionelle“ Werte. Diese sollen sowohl als Bollwerk gegen liberale Ideen des Westens wirken als auch als Mittel, um den demografischen Niedergang Russlands aufzuhalten.
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