Ermittlungsverfahren gegen Dornauer eingeleitet
Wegen Waffenverbots
Nach den Rücktritten Dornauers von seinen Ämtern droht dem Tiroler nun weiterer Ungemach. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck prüft, ob Dornauer gegen das ihm auferlegte Waffenverbot verstoßen hat
Innsbruck – In der sogenannten Jagdaffäre um Georg Dornauer hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck nun ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen den zurückgetretenen Tiroler Landeshauptmannstellvertreter und ehemaligen SPÖ-Landesparteichef eingeleitet. Grund dafür sei der Verdacht eines Verstoßes gegen das Waffenverbot, wie der Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr gegenüber der Kronen Zeitung bestätigte.
Auslöser für die Ermittlungen ist das Foto, das Dornauer zusammen mit dem insolventen Signa-Gründer René Benko und einem Tiroler Hotelier während eines Jagdausflugs in der Steiermark zeigt. Das Bild begründe laut Staatsanwaltschaft den “Anfangsverdacht”. Ob Dornauer auf der Jagd tatsächlich gegen Gesetze verstoßen hat, wird nun von der Polizei untersucht, so die Kronen Zeitung.
Rücktritt aus politischen Spitzenfunktionen
Der Druck auf Dornauer hatte sich seit Bekanntwerden der Affäre zunehmend verstärkt. Schließlich kündigte er am Mittwoch seinen Rücktritt als Landeshauptmannstellvertreter und SPÖ-Landesparteichef an. Gleichzeitig betonte Dornauer, dass er keinerlei Gesetze gebrochen habe: “Es hat keinen Gesetzesbruch gegeben, es hat keinen Schaden gegeben, und ich habe keine Einladung angenommen.”
Dornauer, der weiterhin als Abgeordneter im Tiroler Landtag bleiben möchte, erklärte zudem, dass der auf dem besagten Foto erlegte Hirsch nicht von ihm geschossen worden sei. Eidesstattliche Erklärungen sollen dies belegen.
Die Affäre beschäftigt nicht nur die Justiz, sondern auch die Politik. Barbara Neßler, Tiroler Nationalratsabgeordnete der Grünen, hat eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gestellt. Ziel sei es, zu klären, ob Dornauer rechtswidrig gehandelt habe, so die Abgeordnete gegenüber der Kronen Zeitung. Im Tiroler Landtag wurde am Donnerstag ein von der Opposition eingebrachter Misstrauensantrag gegen Dornauer abgelehnt. (red, 15.11.2024)
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