Karoline Edtstadler soll Haslauer als Salzburger Landeshauptfrau nachfolgen
Salzburg
Eigentlich hatte Verkehrslandesrat Stefan Schnöll als Kronprinz gegolten – doch nun kommt es anders. Karoline Edtstadler soll als Nachfolgerin präsentiert werden, erfuhr DER STANDARD
Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat am Donnerstag zu einer Pressekonferenz geladen, um den Fahrplan für die Übergabe seines Amtes zu präsentieren. Karoline Edtstadler (ÖVP) soll im Juli die neue Salzburger Landeshauptfrau werden. Bereits am ersten Februar wird sie geschäftsführende Parteivorsitzende der Salzburger ÖVP. “Es ist der richtige Zeitpunkt Klarheit zu schaffen”, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Zuletzt wurde eigentlich Verkehrslandesrat Stefan Schnöll als Kandidat für die Nachfolge gehandelt, doch er soll zurückgezogen haben. Haslauer hat ihn bereits früh als Kronprinz auserkoren. Nach der Wahl 2023, bei der die ÖVP eine Koalition mit den Freiheitlichen eingegangen ist, hat Schnöll auch bereits weite Teile von Haslauers Ressorts übernommen. Doch nun kam alles anders.
Seit die scheidende EU- und Verfassungsministerin ankündigte, die Bundespolitik zu verlassen und als Anwältin in Salzburg arbeiten zu wollen, wurde sie immer wieder als künftige Landeshauptfrau gehandelt. Haslauer bestritt das noch am 4. Jänner im Interview mit dem Ö1-Mittagsjournal, dann aber hat sich die Lage gedreht. Dem Vernehmen nach dürfte Schnöll nach mehreren Berichten, Edtstadler könnte statt ihm Landeshauptfrau werden, die Reißleine gezogen haben. Haslauer sagte bei der Pressekonferenz, er und Schnöll hätten Edtstadler zunächst überzeugt Vize hinter Schnöll zu werden. Dann habe aber Schnöll gesagt, dass es ihm aufgrund der familären Situation gar nicht unrecht wäre, wenn Edtstadler LH wird und er Vize bleibe.
Am 13. Juni wird Edtstadler beim Landeskongress der ÖVP offiziell zur Parteivorsitzenden gewählt. Danach wird sie sich dem Hearing im Landtag stellen. Denn Edtstadler muss vom Salzburger Landtag als Landeshauptfrau gewählt werden. Für eine Mehrheit wird sie die Stimmen von Koalitionspartner FPÖ brauchen. Die Salzburger Landeshauptmannstellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) soll der ÖVP die Wahl von Stefan Schnöll schon zugesichert haben. Ob das auch für Edtstadler gilt, ist noch unklar. Die Salzburger Freiheitlichen haben nun für Sonntagabend den Parteivorstand einberufen.
Der Zeitpunkt für die Erklärung Haslauers ist jedenfalls erstaunlich, am Freitag erfolgt die feierliche Übergabe des Vorsitzes der Landeshauptleutekonferenz von Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer an Haslauer. Salzburg hat den Vorsitz seit 1. Jänner turnusmäßig für sechs Monate inne. Gleichzeitig ist es in der ÖVP mit den bundespolitischen Geschehnissen und den Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ aktuell überhaupt turbulent. (Katharina Mittelstaedt, Stefanie Ruep, 9.1.2025)
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