Wieder Ermittlungen zu Explosion in Beiruts Hafen
Nach zweijähriger Pause hat die libanesische Justiz die Ermittlungen zur Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut wieder aufgenommen. Der zuständige Richter Tarek Bitar setzte seine Arbeit nach Angaben aus Justizkreisen gestern fort. Bitar hat demnach entschieden, Anklage gegen zehn Verdächtige zu erheben, darunter mehrere ranghohe Vertreter der Sicherheitsbehörden.
Bei der Explosion von Hunderten Tonnen fahrlässig im Hafen gelagerten Ammoniumnitrats waren am 4. August 2020 ganze Stadtteile Beiruts dem Erdboden gleichgemacht worden. Mehr als 200 Menschen starben, 6.500 weitere wurden verletzt, und rund 300.000 wurden obdachlos.
Die Ermittlungen zu der Katastrophe waren von Beginn an aus politischen Gründen behindert worden. Sie wurden mehrfach durch Klagen von Politikern gestoppt. Der Libanon befindet sich seit Jahren in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise und hatte mehr als zwei Jahre lang keinen Präsidenten. Seit wenigen Tagen gibt es mit Staatschef Joseph Aoun und Ministerpräsident Nawaf Salam eine neue Führung.
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