Israel: Freigelassene Geiseln fordern Waffenruhe

Mehr als 50 aus dem Gazastreifen freigelassene Geiseln haben den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu aufgefordert, das Waffenruheabkommen mit der islamistischen Hamas vollständig umzusetzen.
„Wir, die wir die Hölle erlebt haben, wissen, dass eine Rückkehr zum Krieg für die Zurückgebliebenen lebensgefährlich ist“, erklärten die 56 Personen gestern Abend in einem offenen Brief im Onlinedienst Instagram. „Setzen Sie die Vereinbarung vollständig und in einem einzigen Schritt um“, forderten sie von Netanjahu.
Vorerst keine neuen Kämpfe
Die erste Phase hatte am 19. Jänner begonnen und war am 1. März ausgelaufen. In den sechs Wochen übergab die Hamas 33 Geiseln, darunter den österreichisch-israelischen Doppelstaatsbürger Tal Shoham und acht Tote. Im Gegenzug kamen rund 1.800 palästinensische Häftlinge frei. Trotz des Auslaufens der ersten Phase der Waffenruhe sind die Kämpfe bisher nicht wieder aufgeflammt.
Israel will nach eigenen Angaben die erste Phase bis Mitte April ausweiten. Die Hamas fordert hingegen den Übergang zur zweiten Phase, die zu einem dauerhaften Ende des Krieges führen soll. Von den 251 Menschen, die bei dem Hamas-Angriff als Geiseln genommen wurden, sind noch 58 im Gazastreifen. 34 von ihnen sind nach Angaben des israelischen Militärs tot.
Heute sollte eine hochrangige Hamas-Delegation mit Vertretern Ägyptens zusammentreffen, um über die zweite Phase zu sprechen, wie zwei Hamas-Vertreter der AFP sagten. Ägypten hatte zusammen mit Katar und den USA vermittelt, um das Waffenruheabkommen zu erreichen.
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