Wiederkehr: Familiennachzug hat Deutschstandards verschlechtert
ZiB 2
Erfüllen Schülerinnen und Schüler Bildungsstandards nicht, könnte laut Wiederkehr angedacht werden, dass diese länger an der Schule bleiben müssen

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) betonte in der ZiB 2 mit Armin Wolf am Montag, dass er eine Aussetzung des Familiennachzugs befürworte. Der Familiennachzug habe dazu geführt, dass die Deutschstandards schlechter geworden seien. Eine Aussetzung soll auf der EU-Notstandsverordnung basieren.
Auf die Frage, ob in Österreich tatsächlich ein nationaler Notstand aufgrund des Familiennachzugs herrsche, erwiderte Wiederkehr, dass dies von der EU entschieden werden müsse. Es drohe jedenfalls eine Überlastung der Schulen. Auch wenn der Anteil jener Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler, die durch einen Familiennachzug nach Österreich gekommen sind, verhältnismäßig gering sei, wie Wolf anmerkt.
Weiterentwicklung der Deutschförderklassen
Dass so viele Kinder in Österreich die Bildungsstandards nicht beherrschen, liege allerdings auch an der Handynutzung. Am Montag kündigte Wiederkehr ein Handyverbot für Schüler bis zur achten Schulstufe an. Die übermäßige Nutzung von Handys sei eine Sucht und erschwere den Erwerb von Deutschkenntnissen. Handyfreie Zonen an Schulen seien deswegen notwendig.
Auch die Deutschförderklassen sollen in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden. Eine Maßnahme, die Wiederkehr in seinem Buch noch als “pädagogischen Irrweg” bezeichnete, wie Wolf feststellt. Über die Deutschförderklassen dürfen die Schulen jedenfalls in Zukunft autonom entscheiden. “Ein Schüler soll nicht die Schule verlassen, ohne lesen und schreiben zu können”, so Wiederkehr. Dafür soll die “Mittlere Reife” eingeführt werden. Erfüllen Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen nicht, könnte angedacht werden, dass diese länger an der Schule bleiben müssen. (red, 10.3.2025)
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