„Black Lives Matter“-Schriftzug nahe Weißem Haus entfernt
In der US-Hauptstadt Washington haben Bauarbeiten zur Entfernung der berühmten Kunstinstallation „Black Lives Matter“ begonnen, dem auf einer Straße nahe dem Weißen Haus angebrachten Namen der Protestbewegung gegen exzessive Polizeigewalt gegen Afroamerikanerinnen und -amerikaner.

Während Arbeiter gestern (Ortszeit) mit Presslufthämmern den riesigen gelben Schriftzug von der Straße abtrugen, versammelten sich zahlreiche Schaulustige.
Zwei afroamerikanische Frauen sagten laut Nachrichtenagentur AFP, sie seien gekommen, um einen letzten Blick auf den berühmten Schriftzug zu werfen. Aus ihrer Bestürzung über seine Entfernung machten sie keinen Hehl. „Was kommt als Nächstes?“, fragte die 57-jährige Tajuana McCallister. Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump sagte sie: „Schwarze Geschichte ist ihm offensichtlich egal.“
Nach Tod von George Floyd durch Polizeieinsatz angebracht
Der Schriftzug „Black Lives Matter“ (Das Leben von Schwarzen zählt) ist seit Juni 2020 im Zentrum von Washington angebracht. Er wurde dort nach den landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ausgelegt.

In den USA werden immer wieder unbewaffnete Schwarze Opfer tödlicher Polizeigewalt. Floyds Tod hatte auch ein neues Bewusstsein über die Geschichte der Sklaverei und deren Auswirkungen geweckt.
Bei den damaligen Protesten versammelten sich auch nahe dem Weißen Haus regelmäßig Demonstrierende. Trump hatte während seiner damaligen ersten Amtszeit offen mit einem Einsatz des Militärs gegen Demonstranten gedroht.
Druck der Republikaner
Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus ist der Schriftzug den Republikanern im Kongress ein Dorn im Auge. Vergangene Woche kündigte die demokratische Bürgermeisterin Muriel Bowser dann seine Entfernung an – und beugte sich damit offenbar dem politischen Druck.
Bowser ist um eine gute Zusammenarbeit mit Trump und dem Kongress bemüht, insbesondere angesichts republikanischer Forderungen nach einer vollständigen Aufhebung des weitgehenden Selbstverwaltungsrechts der liberalen Stadt. Auch von dem von Trump und seinem Berater Elon Musk vorangetriebenen Personalabbau bei den Bundesbehörden ist Washington stark betroffen.
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