Tausende bei Antiregierungsdemos in Georgien
In Georgien sind vier Monate nach Beginn der Proteste gegen die prorussische Regierung gestern Abend wieder Tausende Menschen für eine Annäherung an die EU auf die Straße gegangen. Alleine in der Hauptstadt Tiflis protestierten rund 4.000 Menschen auf einer der zentralen Straßen. Die Demonstrationen fanden am 124. Tag in Folge statt.

Nachdem die Teilnehmerzahl der Proteste zuletzt deutlich gesunken war, nahmen gestern wieder besonders viele Menschen an ihnen teil. Grund dafür war der 34. Jahrestag der Volksabstimmung, in der sich die Bewohner der damaligen Sowjetrepublik Georgien im März 1991 für die Unabhängigkeit ausgesprochen hatten.
„Der Kampf geht weiter“
Vor den Demonstrierenden sprach die frühere georgische Präsidentin Salome Surabischwili, die Ende des vergangenen Jahres nach umstrittenen Wahlen von dem von der Regierung unterstützten Micheil Kawelaschwili abgelöst worden war.
„Wir werden Georgien aus den Klauen Russlands und seiner Marionetten befreien. Der Kampf geht weiter“, sagte Surabischwili. Vor den Georgiern liege „ein langer, gewaltfreier Kampf“ mit dem Ziel freier Wahlen und der Freilassung der „politischen Gefangenen“.
Die georgische Regierung hatte Ende November angekündigt, die Beitrittsverhandlungen mit der EU bis zum Jahr 2028 auszusetzen. Seither gibt es Massenproteste im Land. Die Polizei ging in ihrem Verlauf gewaltsam gegen Demonstrierende vor, Hunderte Menschen wurden festgenommen.
>read more at © ORF
Views: 0