Gemeinnütziger Wohnbau 2024 weiter rückläufig

Laut dem Verband der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) ist 2024 die Bauleistung in dem Bereich erneut gesunken. Im Jahresabstand gingen die Fertigstellungen um neun Prozent auf 14.000 zurück, sagte heute Verbandsobmann Klaus Baringer.

Als problematisch für die weitere Zukunft sieht der Verband das mittlerweile vierte Mietrechtliche Inflationslinderungsgesetz (MILG, kurz Mietendeckel). Gemeinnützige Wohnungen seien knapp kalkuliert, das Gesetz betreffe „ohnehin schon günstige Wohnungen“.

Gemeinnützige würden nach dem Kostendeckungsprinzip arbeiten, erst wenn eine Anlage nach etwa 35 Jahren ausfinanziert sei, gebe es einen Gewinn von 2,05 Euro pro Quadratmeter, so Baringer weiter. Dieser Gewinn sei dann für den Neubau zu verwenden.

GBV: Mietendeckel bremst Wohnbau

In Ermangelung der bereits budgetierten Mieterhöhungen würden die entsprechenden Mittel sowohl im Neubau als für die Erhaltung und Sanierung der Wohnhausanlagen abgehen, es sei daher kein Mietendeckel, sondern ein Wohnbaudeckel, monierte er.

2024 hätte es bei den Mieten 15 Prozent Inflationsanpassung gegeben. Das 3. MILG habe auf fünf Prozent gedeckelt, das entspreche Mindereinnahmen von 690 Millionen Euro über vier Jahre, so Baringer weiter.

„Heuer hätten wir drei Prozent Indexierung, durch das 4. MILG werden es null.“ Es fehlten weitere rund 150 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren, das entspreche einem Minus von 11.400 Wohnungen, die nicht gebaut werden könnten.

Aufwärtstrend erkennbar

Hohe Baukosten, zu wenige erschwingliche Grundstücke, der Rückgang der Wohnbauförderung und weiterhin hohe Zinsen hätten bereits auf die Bauleistung gedrückt. Für 2025 rechnet der GBV, der 173 Mitglieder vertritt, mit 11.000 bis 12.000 Fertigstellungen und damit mit einem „neuen Tiefpunkt bei der Neubauleistung“. Für 2026 sei dann ein leichter Aufwärtstrend erkennbar, zeigten die Baubewilligungen.

Zusätzlich zur Zweckbindung der Wohnbaufördermittel, die ausdrücklich begrüßt wird, brauche es generell ein „Rausinvestieren aus der Krise“. Die Gemeinnützigen verwalten derzeit laut Eigenangaben knapp über eine Million Wohnungen, davon rund 664.000 eigene Miet- und Genossenschaftswohnungen.

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