Tiefgarage mit Drohnen durchsucht
Die Parkgarage des Einkaufszentrums Bonaire in Aldaia, einer Stadt mit 31.000 Einwohnern und Einwohnerinnen außerhalb von Valencia, steht noch immer unter Wasser. Insgesamt fasst die Tiefgarage 2.700 Stellplätze. „Wir wissen nicht, was wir finden werden“, sagte Aldaias Bürgermeister Guillermo Lujan im Sender TVE.
In den vergangenen Tagen hatten Rettungskräfte und Soldaten zahlreiche Pumpen installiert, um das Wasser aus der Tiefgarage zu pumpen. Auch Taucher waren bereits im Einsatz, Leichen entdeckten sie bisher aber nicht. Polizeiquellen bestätigten gegenüber der spanischen Zeitung „El Pais“, dass in der Garage bereits 50 Autos mit Drohnen untersucht wurden. Leichen wurden bisher keine gefunden.
Es gibt jedoch einen Bereich, der noch nicht inspiziert wurde. Es handle sich um den Bereich bei den Rolltreppen, die zum Parkhaus führen, wo die Überschwemmungen „eine Art Trichter“ geschaffen haben und Maschinen erforderlich sind, um ihn zu erreichen, schreibt „El Pais“.
Minister warnt vor Spekulationen
Bürgermeister Lujan relativierte die dramatisierenden Berichte in einigen Medien. „Der Parkplatz war fast leer, wir schätzen, dass dort zum Zeitpunkt der Überschwemmung weniger als 100 Fahrzeuge parkten.“ Man müsse vorsichtig sein, es seien übertriebene Darstellungen im Umlauf.
Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt bei 217, 213 allein in der bei Urlaubern und Urlauberinnen beliebten Provinz Valencia. Zudem gelten viele Menschen weiter als vermisst – eine offizielle Zahl gibt es nach wie vor nicht. Einige wenige Medien schreiben seit Tagen von 1.500, 2.000 oder sogar 2.500 Vermissten. Für diese Zahlen gibt es allerdings keine Quellen.
Vermutlich basieren sie auf den Notrufen, die zum Teil schon zu Beginn des Unwetters bei den Behörden eingegangen waren. „Wir dürfen nicht spekulieren“, sagte zu diesem Thema der Minister für Regionalpolitik, Angel Victor Torres. Man müsse seriös vorgehen.
Bergungsarbeiten kommen voran
Die Aufräum- und Bergungsarbeiten kamen derweil immer besser auf Touren. Am Montag waren neben rund 10.000 Beamten und Beamtinnen der Policia Nacional und der Guardia Civil bereits mehr als 7.500 Militärangehörige im Einsatz. Sie wurden von Feuerwehr und Zivilschutz sowie von unzähligen Freiwilligen unterstützt. Es wird vermutet, dass die Aufräumarbeiten viele Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehmen werden. Der Wiederaufbau dürfte Monate dauern.
In Valencia hatte es am Dienstag in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr. Am Montag sollte es im Katastrophengebiet keine nennenswerten Niederschläge mehr geben. Unwetterwarnungen des Wetterdienstes AEMET galten für Teile von Katalonien im Nordosten sowie von Extremadura im Westen des Landes. In Barcelona seien 15 Flüge deshalb umgeleitet worden, teilte Verkehrsminister Oscar Puente mit. Der Betrieb der Nahverkehrszüge sei eingestellt worden.
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