Israel „enttäuscht“ über Forderung nach Gaza-Winterhilfe

Das israelische Außenministerium hat einen Aufruf aus Berlin, London und Paris für „ungehinderte“ humanitäre Hilfe im Gazastreifen mit deutlicher Kritik zurückgewiesen. Es sei „enttäuschend“, dass die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens in ihrem Brief „nicht auf das Massaker vom 7. Oktober und die seitdem täglichen Angriffe auf Zivilisten“ eingegangen seien, erklärte der israelische Außenamtssprecher Oren Marmorstein heute.

Israel erleichtere die Einfuhr von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen und schränke die Menge, die in das Palästinensergebiet gelange, nicht ein, versicherte der Außenamtssprecher. Trotzdem gelinge es internationalen Organisationen im Gazastreifen nicht, Hilfsgüter zu verteilen, unter anderem „aufgrund von Plünderungen durch die Hamas“.

Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens hatten gestern Israel in einem gemeinsamen Brief dazu aufgerufen, angesichts der verheerenden Lage im Gazastreifen „ungehinderte“ humanitäre Hilfe in dem Gebiet zu gewährleisten. Die Minister forderten die Öffnung von Grenzübergängen sowie eine „sofortige, sichere und ungehinderte Verteilung humanitärer Hilfe“.

Guterres warnt vor Hungersnot

Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres die internationale Gemeinschaft während einer humanitären Konferenz für den Gazastreifen zum dringenden Handeln aufgerufen. Die Situation in dem vom Krieg zerstörten Palästinensergebiet sei „entsetzlich und apokalyptisch“, hieß es gestern in einer in seinem Namen bei der Konferenz in Kairo verlesenen Rede. Guterres verwies auf die verheerenden Folgen des Konflikts und den dringenden Bedarf an internationalen Maßnahmen.

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