Imamoglu fordert nach Festnahme Reaktion der Justiz

Der Istanbuler Bürgermeister und türkische Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu hat nach seiner Festnahme eine Reaktion der Justiz des Landes gefordert. „Sie müssen handeln und sich um diese Handvoll Kollegen kümmern, die unser Rechtssystem in Verruf bringen“, schrieb Imamoglu heute im Onlinedienst X. „Sie können und dürfen nicht schweigen“, fügte er hinzu.

Imamoglu war am Vortag nach einer großangelegten Razzia in seinem Haus verhaftet worden. Neben ihm wurden mehr als hundert weitere Menschen festgenommen, darunter Mitarbeiter des Bürgermeisters, Abgeordnete und Mitglieder seiner linksnationalistischen Partei CHP.

Mit vielen Vorwürfen konfrontiert

Der 53-jährige Imamoglu wird von der Staatsanwaltschaft unter anderem wegen Korruption und Erpressung beschuldigt. Ihm wird vorgeworfen, Anführer einer „kriminellen Organisation“ zu sein.

Tausende Menschen versammelten sich gestern vor dem Istanbuler Rathaus, um gegen die Festnahme zu protestieren. CHP-Chef Özgür Özel sprach von einem Putschversuch.

Imamoglu ist einer der aussichtsreichsten Rivalen des türkischen Langzeitpräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die CHP hatte angekündigt, Imamoglu am Sonntag offiziell zum Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 2028 zu nominieren.

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