Hohe Infektionszahlen: Was Österreich von Oberösterreich lernen kann [premium]

Anhaltend hohe Inzidenzen führten zu einer Verschärfung der Coronamaßnahmen. Aber sind sie wirklich gerechtfertigt? Denn bekanntlich hängt die Zahl der positiven Tests von einer Reihe von Faktoren ab und ist nicht das zentrale Kriterium für die Beurteilung der Gefährdungslage.

Die Zahlen scheinen eine klare Sprache zu sprechen. Oberösterreich weist die bundesweit niedrigste Durchimpfungsrate auf, passend dazu ist die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner seit Wochen eine der höchsten. Konkret: Während bisher österreichweit 62,3 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft wurden, sind es in Oberösterreich nur 57,3 Prozent. Eindeutig ist auch die Differenz bei der Sieben-Tage-Inzidenz mit 280,9 zu 389,2 Fällen.

Eine Entwicklung, die dazu führte, dass die FFP2-Maskenpflicht in Oberösterreich ausgeweitet wird. Ab Freitag, 29. Oktober, müssen Kunden in allen Geschäften, Einkaufszentren und Kultureinrichtungen wie etwa Museen und Bibliotheken eine FFP2-Maske tragen. Diese Maßnahme ist laut der Gesundheitsreferentin des Landes, Christine Haberlander, das Resultat steigender Infektionszahlen und einer geringen Impfquote.

Nur am Rande wird die Zahl der Intensivpatienten angeführt – obwohl eigentlich sie das wichtigste Kriterium zur Beurteilung der Gefährdungslage darstellt, weil sie nicht von Faktoren wie etwa der Teststrategie bzw. Testfrequenz abhängt. Und diese Zahl liegt – letztlich wenig überraschend – seit Monaten im bundesweiten Schnitt. Dieser Umstand wiederum lässt wichtige Rückschlüsse auf die Situation in ganz Österreich zu.

© Die Presse

Views: 4