Kunstschnee-Spiele? Kuststück: In China schneit es!
Der erste Schneefall seit Jahren, dafür just zu den Winterspielen, brachte das Programm in Peking durcheinander.
Die chinesische Meteorologieanstalt hatte für Sonntag eine Wintersturm-Warnung ausgegeben sowie intensiven Schneefall für den nördlichen Teil des riesigen Landes inklusive der Region Peking angekündigt. Der offenbar erste Schneefall seit langem hatte bereits am Samstag in Zhangjiakou begonnen und intensivierte sich am Sonntag sowie breitete sich nach Yanqing und sogar Peking aus. Die Temperaturen sanken teilweise auf bis zu minus 16 Grad.
Im Vorfeld der Spiele hatten sich Kritiker darüber mokiert, dass in der Olympia-Region um Peking natürlicher Schneefall kaum vorkommt. Alle Schneesport-Disziplinen werden deshalb auf Kunstschnee gefahren. Peking ist die erste Stadt überhaupt, die Sommer- und Winterspiele ausgetragen hat.
Die „blaue“ Blizzard-Warnung ist die niedrigste Stufe der vierteiligen Unwetter-Alarmskala in China. Bis zu vier Zentimeter Schnee in manchen Gebieten waren in der Prognose inkludiert. Die Menschen sollten auf nicht unbedingt notwendige Freiluft-Aktivitäten verzichten, hieß es. In Yanqing war bis zu den Mittagsstunden deutlich mehr zusammengekommen.
Im Genting Snow Park, 180 Kilometer nördlich von Peking, sorgten heftiger Wind und Schneefall für schlechte Sicht und letztlich eine frühe Verschiebung der Slopestyle-Quali auf Montag. „Es wäre chancenlos gewesen“, begrößte Österreichs Chefcoach Martin Premstaller die Absage. Beim Riesentorlauf der Männer kamen nur 54 der 89 Starter wegen der widrigen und gefährlichen Bedingungen in die Wertung.
Deutlich weniger Probleme hatten natürlich die Bobfahrerinnen in Yanqing. Der Schneefall habe auf der nahezu komplett abgedeckten Bahn keine Rolle gespielt. Nur am Startbereich sei der Niederschlag ein wenig unangenehm gewesen, sagte die Österreicherin Kathrin Beierl während der ersten beiden Läufe im Monobob.
Für Montag ist strahlender Sonnenschein angesagt – „Winterwonderland“ garantiert.
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